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Fortseszung des Artikels: andresius.pise.cz/...
Der Geist (Daat) - das aufgehende Prinzip
Christentum ist gerade die Religion, die das Inkarnation Gottes, das ist das, dass sich Gott zu der Menschenwelt genähert hat und sogar mit dem Menschen einstgeworden ist, am völligsten und ernsthaftesten zum Bewusstsein gebracht und vernommen hat. Der Gott mit uns und der Gott in uns ist etwas, was den Mystikern für ihre Kontemplation auf Jahrhunderte hinreicht. Die Kirche im Vergangenem auch viel Gelegenheit hatte (und bisher hat) und Tendenzen aufgewiesen hat ganz tief mit den Schicksalen der Erde sich zu beschäftigen und ihr Leben auf der Erde so zu ordnen, dass dadurch ihre Verbundenheit mit sie vertieft worden war, und das führte sie immer wieder mehr zu, als ab der Geheimnis des waltendes Einwohnen Gottes in der Welt der irdischen Existenz. Und man muss sich nur erfreuen und dem Schicksal, oder Gott dafür danken, dass ungefähr seit der Französischen Revolution die Kirche in Europa, das heißt - die europäische Christen, wieder die Möglichkeit hat die Freiheit zu genießen ohne gleichzeige Belastung durch weltliche Gewalt und Herrschaft und andere weltliche Sorgen. Und wenn manche Christen das nicht verstehen und die alten theokratischen Ordnungen bereuen, sie verschwenden eine große Gabe, damit ist der Kirche eine Vergeisterungsmöglichkeit gegeben. – Vergeisterungsmöglichkeit? Was wird damit gemeint? Ist die Kirche doch nicht eine durchaus geistige Wirklichkeit und Gemeinschaft des Geistes? - Tut mir leid, sie ist nicht. Oder sie ist solche nur in dem Masse, in welcher sie sich der Wirkung des Geistesprinzips aussetzt. Und durch den Geistesprinzip meine ich ein sehr kompliziertes Phänomen, den vielleicht auch etwa Kosmische Universalismus genannt werden könnte. Es repräsentiert gerade den Gegenpol zu der (durchaus richtigen) Gedanke, die den Schwerpunkt des Lebens und die Weltachse in einem individuellen Leben, hic et nunc, in einer konkreten Existenz begreift. Hier drängt dagegen zu uns etwas auf, das wohl ein Mittelpunkt ist, aber umgekehrt - ein Mittelpunkt nie erreichbar, ein Mittelpunt im Unendlichen, das sich in die wüste Ferne des Universums wie ein allumfassendes Feuerkreis ausdehnt, der (nach Augustinus) "den Umkreis überall hat und die Mitte nirgendwo". Und wo ein solcher Mittelpunkt wirkt, es auswirkt sich paradoxerweise als "Dezentralisierung" – Schleudern, als Chaos und Anarchie (siehe die Sprachverwirrung von Apg 2 und NT Glossolalie in allgemeinem), aber auch als ein Impuls, eine Anregung zur Weiterentwickelung, Wiederbelebung, Erweckung, oder Begeisterung. Indem man der mächtigen Wirkung von solchem Prinzip ausgesetzt ist, das Konkrete und Individuelle zwar nicht aufhört, aber der gesamte Impuls ist anderwärts, nach außen, jenseits der bestehenden Erfahrung ausgerichtet. Joh 3,8: Der Geist wohin er will bläst, sein Laut magst du hören, aber weißt nicht woher er kommt und wohin zielt beschreibt trefflich diesen Tatbestand.
Auf der Ebene des Mentalen kommt die beschriebene Unabhängigkeit und Ausrichtung von dem Subjekt weg zum Ausdruck als das objektive Erkennen. "Objektiv" wird hier jedoch nicht im Sinne von Unbestreitbarkeit, vielweniger einer positivistischen Ausweisbarkeit gemeint, sondern im Sinne von Allgemeinheit, einer allgemeinen und überpersönlichen Gültigkeit. Den Anteil an Geist zu haben resultiert in gewissem Masse aus einem selbstlosen intellektuellen Opfer, in welchem das Denken, das noch mit dem Ich und Subjektivität verbunden ist, geopfert wird. Das ist nicht ein geringes Opfer. Was denn hat der Mensch wertvoller als sein Ich, sein logischer und bewusster Wesensgrund, das einzigartige Zusammenfügung von Individualität und Leib. Mensch hat doch recht auf seine eigenen Gedanken, auf seine eigenen Bedenken und Überlegungen, auf seine eigenen Ansichten auf jede einzelne Sache. Der Mensch hat recht in sein Gemüt nur das zu empfangen, was er als geeignet und günstig anerkennt, und sich vor allem zu verschließen, wozu er kein Vertrauen fühlt. Er hat recht auf alle mögliche Skepsis. Wenn er aber fertig ist diese wertvolle Gabe von der Gottheit auszuliefern, freiwillig sich davon begeben, öffnet ihm solche Opfer den Weg zu dem Geist. In traditionellem Christentum wird solche Eistellung Glaube genannt. Zum Glauben sind wir bereitgestellt von dem in dem Menschen einwohnendem Logos. Der Logos, der auch in dem Menschen seinen Sinn konstituiert, in dem sich dann dem Menschen die Welt öffnet und entfaltet als ein verständliches Ganze, und dem Menschen sein Ort und Stellung darinnen weiset, wird so selbst geopfert und überlässt seine Stelle dem Geist. Der Glaube ist so eine Vorstufe und Bedingung von Erkenntnis im Geiste, sie tritt keineswegs anstelle der Erkenntnis. Was kann der Glaube ersetzen und was auch in gewissem Masse von ihm zerstört wird, ist Selbstidentifikation mit der Welt, mit einer gegebenen Umwelt und das Festhängen daran, oder - mehr psychologisch gesagt - er lässt frei aus dem Netz der eigenen Illusionen und Projektionen. So soll man auch die Aussage des Matthäusevangeliums (Mt 21,21) verstehen, über einem Berg, den der Glaube aufhebt und ins Meer wirft: Im Glauben verliert meine Welt ihre Konfiguration und feste Gegebenheit, wird flüssig und zugänglich zu dem wehen des Geistes. Eine große und geheimnisvolle Verwandlung beginnt.
Der Geist darf aber auch auf niedrigeren Ebenen der Wirklichkeit aufgespürt werden und dies nämlich als Leben. Denn Eines verknüpft alles Leben auf unserem Planeten - das Aufopfern des Niedrigeres dem Höheren. Gerade dadurch kommt es zu immer neuem Beseelen und Geisteingiessen von immer höheren Gestalten. Tier- wieso auch Pflanzenarten opfern ihre schon vollkommene und tadellose Form und Gestalt, gehen zugrunde und werden zum Substrat für Entwickelung von weiteren Lebensarten. Und dieses holde Bemühen der gesamten Natur wird von dem Geist getrieben, und zu ihm auch wird gerichtet, gleichwie die orogenetische Bewegungen und Kontinentenformung. Und so wir bekommen zu der allgemeinste Ebene, wie kann man den Geist erfahren - als Prinzip stetigen Zukunft, das Prinzip des immer Neues, der Verwandlung, Belebung und Vergeistigung. Während in der urgründlichen Gottheit (im Vater) schauen wir zurück auf unsere Ursprung (sei es vernommen als Einheit oder Polarität), wovon wir unseres Sein ableiten und wovon wir durchaus abhängig sind, während das Logos befähigt uns die Immanenz der Gegenwart zu erleben, der Geist entrückt und ausliefert uns zu immer neuen Horizonten der Zukunft. Und das gilt natürlich nicht nur für uns, sondern für das ganze Wesen, dessen irdischen Representanten wir sind.
Eine wunderbare Kennzeichnung des Geistes ist das, daß was in ihm entsteht, was der Geist erweckt zum Leben, ist immer anders und neu, aber trotzdem identisch mit dem, was ist geopfert gewesen. Als ob das Wesen, das der Geisteswirkung ausgeliefert wird, würde dadurch erweckt, aufwachte, käme zu sich, also gewann eine neue sonderliche Eigenschaft, nämlich sich selbst zu sein. Es ist immer dasselbe Wesen wie früher, vor seinem Vergeistigung, aber trotzdem ein neues, verwandeltes Wesen. Dieses wunderbare Phänomen nennen wir hier den Tatbestand der Auferstehung. Auf andere Weise könnten wir es auch Erweckung nennen.
Aber wenn man solches Prozeß im Rahmen des Erdensexistenz beschreiben will, muss er bewußt werden davon, daß der Geist ist ein ewiges Zukunftsprinzip, und als solches steht er vor und über die Zeit. Soll gar etwas aus diesem Rang sich in der Welt der Erde manifestieren, größtenteils geschieht es schritt- und stückweise. Im Prinzip gibt es beide Möglichkeiten: Das Erlebnis des Geistes kann sowohl momentan und blitzklar, scharf und durchdringend wie ein Messer sein, es ist aber auch durchaus möglich, daß man nachgerade, ohne es eigentlich vernimmt, jemand andere wird und kann eben gar nicht sagen, wie und haptsätzlich wann es geschah. Das Medium, darin der Geist die Seele umformen vermag, ist der Glaube. Glaube nenne ich das geistige Bereitsein zu Fortschreiten, zu Vorsprung auf eine neue Ebene, der Erwanrtenszustand. Das schliesst in sich ein auch gewisse Unbeseelheitsbewußtsein, geistige Begierde, aber auch eine Vorahnung von Möglichkeit diese zu stillen. Je starker die Vorahnung, oder Überzeugung ist, je starker ist der Glaube. Der Glaube hat aber nicht sein Sinn für sich selbst, es ist nur ain mächtiges Mittel, weil er die Öffnung dem Geiste/ die Ankunft des Geistes bereitet.
Solche Möglichkeit ist in der logischen Gesamtstruktur der Welt und vornehmlich des Menschen gegeben. Der Logos schlummert in jedem Menschen als eine göttliche Funke (M.Eckharts "Seelenfunklein"). Er ist etwas wie eine exzentrische Mitte unserer Persönlichkeit, eine Mite worüber wir überhaupt nicht zu wissen brauchen. Die Beziehung von solchem "feurigen Kerne" zu dem bewußten Persönlichkeitszentrum, die das Denken und Tun des Menschen beim wachen Zustand steuert und die wir meistens unseres "Ich" nennen, muß nicht immer unproblematisch sein. es ist häufig anfangs auch nicht sehr greifbar. Man hat oft Angst von der Entdeckung eigener Seelentiefe, und dem, das sie birgt, und so er häufig weicht vor diesem °Geschenk der Tiefe°. Wenn eine Verbindung zwischen unseren Ich und dieser geistigen Funke - die unsere Gottheit bedeutet - eingeknüpf ist, spricht man üblich von Erweckung, Bekehrung oder Initiation. Diese göttliche Gabe weiterzuentwickeln ist möglich einzig und allein im Geiste. Und wenn Verbindung zu dieser Mitte unsserer Persönlichkeit eingeknüpft wird, ermöglicht es uns dann mit der genzen Geisteswelt zu kommunizieren. Umgekehrt: Der Geist ist in keiner anderer Weise zugänglich, als durch unsere Verwandschaft mit ihm und halber deren, also durch Logos. Das ist die Bahn, wodurch der Geist zu unskommt - durch den Logos in unserem Gemüt. Der Weg hat seine Kataklysmen, seine Meilsteine und besondere Augenblicke der Erleuchtung, aber als ein Prozess führt er nur in einer Richtung, er ist unumkehrbar.
Das Pfinfstfest als die erste Äußerung des Geistes
Wie haben wir schon gesagt, es gibt sowie in dem individuellem Leben auch im Gemeinschaftsleben Augenblicke, wann sich der Geist fast greifbar vergegenwärtigt und manifestiert, und wann plötzlich grosse Zeichen bevorstehen, wann etwas geschieht. Für eine solche erkenne ich auch die Ereignis in Jerusalem am Pfingsten anno 33, von der uns die Apostelgeschichte meldet. Solche Momente sind wichtig, weil die Menschheit Aufhaltspunkte auf ihrem Weg zum Geiste zu haben braucht. Es ist aber auch wichtig zu wissen, daß der Geist beschränkt sich nie nur an sie. Solche Augenblicke kann mann vielleicht zu einem Durchbruch zu ähneln, bei dem ein Damm bricht und jetzt kann sich ein mächtiges Strom sichtbar durchsetzen, der aber schon vorher hier gewesen sein müsste und seine Stärke schon vorher gesammelt habe. Ohne diesen Bedingungen würde es nie zu einem Durchbruch kommen. Die Bewegung des Geistes, oder Geistesströmung nennen wir Inspiration. Sie zeigt sich in Denken und Begabung, in einem plötzlichen Vermehrung der üblichen Menschenfähigkeiten, in Erwerben von ganz neuen Qualitäten und in Auffinden vollkommen neuen Lösungen. Zusammengenommen heisst es praktisch eine neue Entwicklungsstufe in Bewußtsein zu erwerben.
Trotz die Exsistenz von einem bestimmtem Zustand oder Bewusstseinsniveau, die man vielleicht Inspiration oder °Vergeistigung° nennen kann, es gilt für den Geist, das er an keinem erreichtem Niveau stehen bleibt, sondern er ständig alle Grenze überschreitet und durchdringt. Wir könnten hier auch gut von dem "Red Queen Effect" sprechen; das ist: Wenn du auf demselben Platz bleiben willst, mußt du nach vorne laufen; wenn du wirklich vorwärts vordringen willst, mußt du noch schneller laufen.
Deshalb kann niemand diesen seltenen und herrlichen Zustand der Be-geisterung, der Inspiration zu eigen machen und stolz zu seinem Ich eingliedern, nie kann es man "haben" und damit wie mit einem Prädikat prahlen. Noch törichter ist deshalb auch, wenn sich verschiedene Institutionen oder sogar Einzelmenschen anmaßen mit dieser Gabe zu verwalten.Wer etwas solches behauptet, verrät damit, daß er denn Geist nicht kennt.
Dieses ständiges Treiben des Geistes, das immer nach vorne und empor führt, relativiert schliesslich auch unsere Erfahrung - wer nach bestimmter Zeit sein Erlebnis wieder hervorrufen will (etwa um es zu Überprüfen), findet meistens nur leere Hülsen ... So haben alle Aussagen über die "Geisterfahrung" nur eine ziemlich relative Bedeutung und Gültigkeit: Die Geisterfahrung kann man nicht leugnen oder widerstreiten, aber gleichzeitig es ist nicht möglich darüber wie über etwas Vergangenes zu sprechen, in derselben Weise, wie man über die historischen Ereignissen oder die Tatsachen von seinem Leben spricht. Der Geist ist in uns gegenwärtig durch den Logos; und durch ihn eröffnenwir auch uns seiner Zukunft.
In der Gegenwart trifft man meistens zwei Arten von Behauptungen über den Besitz von dem Geist. Eine davon ist die individuelle Aussage (obwohl sie sich jedoch oft auch an einem geprägtem Muster haltet). Diese wird zum Beispiel bei den Pfingstchristen getroffen. Ihre Erzählung über ihre Begegnung mit dem Geist sollten wir mit Respekt nehmen, aber wir können natürlich daraus keine Folgen machen und destoweniger können wir uns in eine bestimmte feste Form von Empfinden und Erleben zwingen lassen. Die Feinere und Scharfsinnigste von ihnen haben ohnehin schon begreift, dass sogar das, was sie für die entscheidendste Ereignis ihres Lebens gehalten hatten und was ihnen ihre Lebenssicherheit leistete, war nichts mehr als eine Form, in welcher der Geist ihnen erscheinen hatte und sie beseelt hatte.
In weiterem sich den Geist auch mehrere Institutionen zueignen, und hier muß man wirklich auf der Hut sein. Leider gilt es nicht, dass sich hier Hochstaplerei und Lüge schnell demaskieren: Wieviel (erhabenen) deutschen Geister wurden ganz vor kurzem von dem Nationalsozialismus, der die Verwirklichung des letzten Stadiums von Hegels Individuation des Geistes sein wollte, angestiftet und verleitet! Und der Komunismus hat mit seiner Vision von einer allgemeiner gerechten Menschengemeinschaft nicht weniger Seelen irregeführt, mit einer kaum weniger tragischer Ergebnis, denn jener sein Gegner. Aber auch da, wo den Besitz des Geistes viel ehrbarere Institutionen, wie beispielweise die Katholische Kirche oder "die akademische Gemeinschaft weltweit", in Anspruch nehmen, ist es nicht möglich solcher Abgrenzung von dem Geist zuzustimmen. Die Schaden, die sich aus Solchem Haltung ergeben, sind jedoch bei den Institutionen des zweiten Typus dadurch gemildert, dass diese Institutionen sind mindestens im Prinzip und bei einem Teil von ihrem Mitglieder dem wirkung des Geistes geöffnet. Nur manchmal sieht man peinliche und lächerliche Situationen, wenn ein ganz und gar nicht-geistliche Kirchenvorsteher, häufig mit grossem Pracht, jungen und oft wirklich geisterfüllten Christen "den Geist erteilt", oder wenn durchaus kritisch und kreativ besinnte Wissenschaftler einer senilen "akademischen Autorität" liebedienern. Ein interessanter Ausdruck von solchem "Institutionsgeiste" ist auch sogennantes Polibyro-efekt. Dabei intelligente und gut informierte Menschen trotz aller besserer Besinnung im Interesse irgendeines gewollten und angenommenen Einverständnises ihre eigene Meinung unterdrücken, und die katastrophalste Lösung begünstigen.
Aber den göttlichen Geist können wir von den vorangehenden falschen Formen auch dadurch unterschieden, dass der Geist Gottes immer ein belebendes Prinzip ist. Alles Lebendige hat in sich etwas aus der Kraft des Geistes und bildet seine Vorstufe; und umgekehrt: nichts, was aus des Geistes Kraft wächst kann tot oder starr sein. Aber dieses Leben ist immer merkwürdig: es ist ein Leben, der sich selbst immer übertrifft und negiert. Was für Unterschied ist das gegenüber dem Logos, der immer seine Behauptung und seinen Sinn sucht, der begehret "Leib werden". Der Geist kann - unter gegenwärtigen Umständen - nie Leib werden; da würde er nicht mehr Geist sein.
Du unaussprechliches Wehen der Unsterblichkeit, du wunderlicher Geist, du Weltenbeleber. Ströme durch die Welt und höre nicht auf, du Unermüdlicher, immer gegenwärtig und immer schwindend, höre nicht auf zu uns zu nahen in deiner Freude. Wir sehen dich im vertrautem Lichte zu uns kommen, in heiliger Erkenntnis, im Furchte des Unbeständigen und Ungemeinen. Dein Kommen ist ohne Ursache, ohne Anlass gehst du fort, du beirrst die Weisen und auf den Mund küssest die Wahnwitzigen, du führst herauf zum Kampf die Tapferen und aufrichtest die Schwachen. Auf seltsamen Wegen wandelst du und deine Spuren sind unerkennbar. Verwandle uns durch den Hauch, dessen Ursprung ist uns unerkannt und dessen Ende ist uns unersehbar: Du, der den Tod ins Leben, das Leblose ins Lebendige, das Lebendige ins Heilige wandelst. Verweile nicht, du ersehntes, heiliges Feuer, davon wir werden verzehrt werden, wenn unsere Zeit kommt: Zögere nicht - fülle voll, durchdringe alles, was ist und bringe die Schöpfung zur Einigung in Herrlichkeit.
Bewahr uns von Teilnahmlosigkeit an deinem Leben, bewahr uns von Tod und Nichtigkeit. Verschenke uns die unsichtbare Gestalt deiner Heiligkeit und das unauslöschliche Zeichen heiliger Erkenntnis zum Lobe deines Wesen, durch welches wir den Bild des Vaters wieder sehen dürfen, das Althergebrachte und das Künftige wieder erkennen. Sieh, wir keine Stätte zum Wohnen bauen, weil unserer Wandel mit dir ist und wir keinen besseren haben. Es wird verfallen, was mit dem Staube der Leiblichkeit bezeichnet ist, aber sein Abglanz wird in deinem Lichte und deiner Lieblichkeit bleiben und wir werden, die Frucht der Erde in uns tragend, zum Lobe des Schöpfers, der Mutter und des Sohnes in der Kraft deines Feuers und deiner Gnade jauchzen: die Zeiten um zu beleben, um den Gesang der Unvergänglichkeit einzustimmen. Amen!
Ein von den gewichtigsten Einwänden wird wahrscheinlich lauten, dass der hier erörterte Konzept nicht mit der herkömlichen christlichen Trinitätslehere übereinstimmt, und dass diese Lehre nicht mehr christlich sei. Es ist wirklich wahr, dass die Absicht hier etwas andere war als eine rein traditionelle Meinung zu presentieren, und diese Anmaßung sei mir vergeben. Es ist heute doch so leicht von einer Traditionslehere zu abweichen, es bring mit sich keine unbedingte Gefährdung an Lebensumstânden und vielweniger an dem Leben, wie in der Vergangenheit, und es wirkt im Grundsätzlichem sogar populär. Trotzdem meine ich, dass zu etwas solchem sollte man nur ausnahmsvoll und mit guten Gründen wenden, und er sollte sich dabei immer bemühen, alles Tragfähige aus der älteren Überlieferung zu bewahren, sei es auch in einem völlig geändertem Rahmen. Ich weiß, daß die Lehre von dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste sehr alt, obgeich nicht ganz ursprünglich ist. (Mt 28,19 wurde - obschon sehr früh - aber doch nachtraglich zu dem Evangelium hinzugefügt.) Und ich kann auch um Verteidigungs willen die Tatsache angeben, dass es gabs damals auch andere "preorthodoxe" Konzepte von Trinität, aus denen ich gerade durch der ältesten - von Theophilus stammenden - Konzept mich inspirieren ließ.
Ein anderer Vorwand kann lauten, dass ich Auffassungen wieder ins Leben rufe, die schon anachronistich seien. Die mütterliche und väterliche Paargottheiten gehören doch irgendwohin zur Wende von dem Stein- und Bronzezeit. Später die Entwickelung begab sich in ganz andere Richtungen. Und archaische Momente in die Gegenwart übertragene wirken nicht immer gerade gut. Und Manchen werde vielleicht an die bizarre "Unterströmungen" in Katolizismus erinnern, die in Vergötterung der Maria ihre Wohlgefallen finden, sich in grandiosen Wallfahrten und Fanatismus abspielen, und oft mit sich ein Nachgeschmack dumpfer Wunderbarkeit tragen.
Ich bin der Unmöglichkeit sehr gut bewußt, die alte Gottheiten wieder zu Leben bringen. Nie triitst du zweimal in denselben Fluß! Und als ein Gott stirbt, stirbt er definitiv und hat keinen Platz am Erden.
Abere es ist doch ein Unterschied zwischen Aufwecken von etwas, was längst schon tot ist, und Erweckung einer frühen Spiritualität, dia von Mißgunst der Zeiten in dem Innersten des Menschheit wie verborgen lag, und die Zeichen von sie sind überall schon zu sehen. Die Menschheit, die sich für Jahrtausende für den Mann gehalten hatte, beginnt jetzt sich selbs als Mann und Frau fühlen. Ist es überhaupt Möglich, dass die Weiblichkeit, ein von den zwei mächtigen Polen des menschliches Daseins, eine blos biologische chrakteristik wäre ohne jeder geistigen Dimension? Und wenn wir auch dazustimmen würden, müssten wir hiernächst auch auf alles verzichten, was in unserem Geist, unseren Archetypen männliche ist (weil das Eine kann ohne den Anderen nicht bestehen) und wir müssten dann ein Versuch machen eine reine Menschenheit preparieren: eine Menschenheit ohne Geschlechtlichkeit und also auch ohne Fähigkeit auf Erden zu Leben.
Wenn wir also in uns die heilige göttliche Frau zum Leben bringen, machen wir gar nichts widernatürlich; es ist die Forderung der Welt- und Menschenentwickelung. Und wir sind Hegel dankbar, dass er uns auf die uneindeutigkeit der Enwickelung des Geistes des Menschen erinnert hat: Eben die felsenfesteste Eroberung, die unwandelbarste Wahrheit können wohl nur eine periodische Abschwung des Pendels sein. Und das dieses wirklich bei der Hundert- und Tausendjährige männlich orientierte Spiritualität der Fall ist, zeigt auch ihre unstabilität, ihr stetiges Streit und Kampf mit "Versuchung" im Gestalt des Körpers, der Sexualität oder gerade der Frauen.
Es war C.G.Jung, wer als der Erste die sonderbare "Viertheit" des menschlichen, d.h. aber auch universalen Psyche bemerkte. Seine Schlussfolgerungen sind kompliziert und wir müssen uns nicht mit ihnen in Einklang befinden. Aber die Tendenzen zu eine Vierteilung der Welt, oder des Menschens, sei es in vier Elemente, Temperamente, Atomare Elektronorbiten, DNA Basen und u. ä. sind uralt. Als ob es wirklich in den Fundamenten der Welt wirklich eine Vierzahl von etwas lag. Dazu müssten wir aber jedoch nicht uns an Jung berufen. Aber Jung machte auch andere Beobachtungen. Aufgrund eigener Erfahrung stellte er fest, daß aus diesen von ihm postulierten vieren Bestandteilen der Persönlichkeit minimal ein (möglich auch mehrere) immer unentfaltet, versteckt bleibt und Grundlage für den sogenannten Schatten bildet. Es ist gerade diese Komponente der Persönlichkeit, die dem Menschen größte schwierigkeiten bringt, die die Entwicklung der anderen Fähigkeiten hindert und verhaltet sich ganz und gar wie ein unartiges Kind, das die Reputation der Familie verdirbt. Nach Jung es ist eine riesige, wie alchymische Aufgabe des Menschenlebens und innerhalb dessen praktisch fast undurchführbar, diese Komponente zu den anderen zu integrieren und dadurch eine innere Ganzheit zu erwerben. Und als Jung dieses schreibte, zielte er natürlich nicht nur auf die Psychologie des Einzelnen, sondern war er dank des Übersteigens der Psyche über den Horizont des individualen Lebens hinaus auch imstande ähnliche, auf dem Prinzip der Vierzahl beruhende Dramen in verschiedenen Ausdrücken des Geistes des Menschen sehen. Jung selbst wurde sehr erfreut, als im Jahre 1951 das Dogma über Mariä Himmelfahrt von dem Papst proklamiert wurde; er nahm das für eine von den wichtigsten Ereignissen der modernen Geschichte. So nicht nur ihn, sondern auch die alten hermetischen Meistern nachfolgend, lassen uns erklären: Was oben ist, ist auch unten...